Kulinarisch unterwegs auf der Springbreak 2018

Letztes Wochenende fand in den Hallen der Luxexpo die Springbreak 2018 statt. Die Messe, die einst als „Fréijoersfoire“ (Frühlingsmesse) bekannt war, hat seit letztem Jahr nicht nur einen neuen Namen, sondern auch ein leicht verändertes Konzept.

Für jeden Foodblogger und Kochbegeisterten ist die Messe dieses Jahr jedoch ein besonderes Erlebnis gewesen. Neben den üblichen interessanten Messeangeboten von Produzenten und Händlern von Wein und andern lokalen sowie internationalen Lebensmitteln, ist vor allem das Angebot an Workshops in der Springkichten hervorzuheben. So wurden,  verteilt auf die 5 Tage, in der Springkitchen nicht weniger als 24 Workshops mit vielen bekannten Köchen zu unterschiedlichen Themen angeboten. Im Urban Food Village wurden die neusten Streetfoodtrends aus den Küchen der Welt angeboten. Mein persönliches Highlight der Messe war jedoch die Kochshow vom Sternekoch Frank Rosin, der am ersten Messetag gleich zwei sehr sympathische Auftritte hatte. Frank Rosin unterhielt sein Publikum mit zahlreichen Anekdoten und teilte auch einige Küchentipps und -tricks mit den begeisterten Zuschauern. Ganz nebenbei präparierte er auch noch herrliche Dumplings, welche vom Publikum gekostet werden konnten. Er antwortete geduldig auf alle Fragen und hatte nach der Show auch noch sehr viel Zeit für Selfies und Autogramme.

Nun meine Eindrücke von den 3 Workshops, an denen ich teilgenommen habe.

Am ersten Tag zauberte der Koch Ernesto Prosperi aus dem Restaurant Baron in Osweiler herzhafte Antipasti. Obwohl ich eigentlich dachte, dass wir als Teilnehmer selbst kochen könnten, war es dennoch eine großartige Erfahrung. Ernesto hatte sehr viele nützliche Tipps und konnte uns viele Anregungen geben. Mit Witz und Charme erklärte er alle Arbeitsschritte sehr genau und gab dem Publikum alle Kreationen zu kosten.

Hier findet ihr die zubereiteten Antipasti mit einigen Erklärungen:

Thunfisch-Tatar

Für das Tatar den Thunfisch würfeln. Zwiebeln, etwas Knoblauch, Kapern, Olivenöl, Balsamicoessig, Zitronensaft, weißen Pfeffer und Salz hinzugeben und vermischen.

 

gebratener Tintenfisch

Zuerst den Tintenfisch kochen. Damit er die perfekte Konsistenz bekommt, sollte man wie folgt vorgehen: Den ganzen Tintenfisch in kaltes, gesalzenes Wasser geben. 1 Minute aufkochen lassen, dann wieder vom Herd nehmen und im Wasser abkühlen lassen.

Für die Antipasti den gekochten Tintenfisch putzen und in Stücke schneiden. In Olivenöl von beiden Seiten braten. Mit Knoblauch, Salz und Chili würzen.

Thunfischtoast mit Sauerrahm und Kaviar

Der Toast ist superschnell gemacht und hat uns alle begeistert. Einfach frisches Thunfischfilet in dünne Scheiben schneiden, auf ein getoastetes Brot geben, mit Sauerrahm oder Schmand und anschließend mit Kaviar bestreichen.

Gemüseantipasti

Gemüse (z.B. Paprika, Zucchini, Pilze) schneiden und einzeln in Olivenöl bissfest braten. Erst am Ende der Bratzeit mit Salz, Chili, Rosmarin und Knoblauchpulver würzen und vermischen.

 

Rinderfilet-Tatar

Ernesto schneidet sein Tatar immer von Hand. So bleibt die Struktur des Fleisches erhalten und das Fleisch bleibt saftiger. Es war tatsächlich sehr lecker. Olivenöl, Balsamicoessig, Zitronensaft, Rosmarin, Salz und Pfeffer runden das Gericht ab.

Wer möchte kann auch noch Kapern und Zwiebeln hinzugeben, wobei dies absolut nicht nötig ist und den Fleischgeschmack eventuell zu viel überdeckt.

Cremige Polenta mit Salsiccia

Die meisten kennen vor allem die gebratenen Polentataler. Die cremige Polenta ist jedoch zumindest genau so gut, wenn nicht besser, vor allem wenn man sie mit Parmesan verfeinert. Damit die Polenta besonders cremig wird sollte man sie mit 15% Sahne kochen. Die Sahne sollte keine höhere Fettstufe haben, da ansonsten das Fett nach oben aufsteigt. Wenn die Polenta weich ist, wird sie mit Butter und viel geriebenem Parmesan verfeinert und mit Salz abgeschmeckt.

Das Rezept für die selbstgemachte Salsiccia hat Ernesto uns leider nicht verraten?

Mein zweiter Workshop wurde von Sandrine Pingeon geleitet. Dieser war im Gegensatz zum ersten, ein wortwörtlicher „Workshop“. Hier wurde selbst Hand angepackt und jeder Teilnehmer konnte sich einen eigenen kleinen Kräutergarten pflanzen. Sandrine erklärte uns die verschiedenen Kräuter und stellte ihren Betrieb „Les paniers de Sandrine“ vor. Auf 4 ha baut Sandrine zusammen mit 9 Arbeitern zahlreiche Obst- und Gemüsesorten an, unter anderem alleine 30 verschiedene Tomaten- und 20 unterschiedliche Karottensorten. Aktuell beschäftigt sie sich zunehmend mit dem Thema Aquaponik, einer geschlossenen Kreislaufanlage zur Fischproduktion und Gemüse- und Kräuterzucht.

Wer die angeblich besten Tomaten der Welt einmal probieren will, kann “„Les paniers de Sandrine“ dienstags oder freitags zwischen 15.00 und 19.00 in Munsbach besuchen und dort seine Einkäufe tätigen. Zudem hat man die Möglichkeit einen Gemüsekorb zu abonnieren. Alles Infos findet ihr hier http://www.lespaniersdesandrine.lu/

Leider besuchte ich am Samstag schon meinen letzten Workshop. Der Koch Carlo Sauber gab uns eine Einführung in das Thema „Fermentation“. Durch Fermentierung, können zahlreiche Gemüsesortern wie zum Beispiel Kohl, Karotten, Rüben…haltbar gemacht werden. Zudem sind fermentiere Lebensmittel auch sehr gesund. Dabei ist das Fermentieren gar nicht schwer, man muss lediglich aufpassen, dass das eingelegte Gemüse komplett mit Salzwasser bedeckt ist, damit es nicht schimmelt.

Durch die Einführung habe ich auf jeden Fall Lust bekommen so einiges in meiner Küche auszuprobieren und hoffe, dass ich euch demnächst mehr davon auf meinem Blog erzählen kann. Bis dahin, könnt ihr euch über 2 ausgewählte Blogs weiter zum Thema informieren:

https://nicrunicuit.com/ (ein auf Fermentation spezialisierter Blog auf Französisch)                                        https://www.wildefermente.de/ (ein toller Blog mit passender Facebook-Austauschgruppe https://www.facebook.com/groups/wildefermente/)